Hochfor mattig
mehr Wissen mehr Wirkung mehr Wert
Hochfor mattig
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Die Nachfolgeregelung ist ein höchst aktuelles Thema für Schweizer Familienunternehmen. Die im Februar 2009 veröffentlichte Studie «Erfolgreiche Unternehmensnachfolge» der Credit Suisse und der Universität St. Gallen hat hochgerechnet, dass rund 77’000 Unternehmen in der Schweiz in den nächsten fünf Jahren vor einer Nachfolgeregelung stehen. Dies entspricht 26 Prozent aller Unternehmen und betrifft rund 975’000 Arbeitsplätze.
Zahlreiche Familienunternehmen scheitern jedoch, wenn es um die Planung der Nachfolge geht. So zeigt eine Studie von ZKB, KMU-Next und der Zürcher Hochschule für Wirtschaft in Winterthur aus dem Jahr 2005, dass jährlich 10’000 bis 15’000 Arbeitsplätze aufgrund schlecht geplanter Nachfolgeprozesse verloren gehen. Und das, obwohl Familienunternehmen die entscheidenden Faktoren für den Erfolg und die Tradition von inhabergeführten Unternehmen mitbringen. Sie wirtschaften langfristig und haben Ausdauer, ihre Entscheidungswege sind kurz und ihre Hierarchien flach. Zudem identifizieren sich InhaberInnen stark mit dem Unternehmen und schätzen ihre Mitarbeitenden.
Der diesjährige «Hochfor mattig»-Workshop stand ganz im Zeichen der Nachfolgeregelung. Im Monséjour in Küssnacht folgten 70 Personen, in der Company Lodge in Seedorf 55 Personen, im Alfred Grünwald Saal in Brig 48 Personen sowie im Hotel Seedamm Plaza in Pfäffikon SZ 153 Personen der Einladung der Treuhand- und Revisionsgesellschaft Mattig-Suter und Partner zum Thema «Familienunternehmen: Erfolg aus Tradition. Wie inhabergeführte Unternehmen über Generationen erfolgreich bleiben».
Vorsorgefachmann Tony Z’graggen erläuterte die Nachfolgeplanung hinsichtlich Recht und Vorsorge. Während in jungen Jahren das Versicherungsbedürfnis im Vordergrund steht, nimmt im Alter das Bedürfnis nach Vermögensbildung zu. Bei der Nachfolgeplanung gilt es, das güterrechtliche Vermögen sowie das Vorsorgevermögen zu berücksichtigen.
Steuerexperte Philipp Schmidig beleuchtete die wichtigsten Punkte der Nachfolgeplanung in Bezug auf Steuern und Unternehmensstrukturen. Beim Unternehmensverkauf macht es einen Unterschied, ob das Unternehmen innerhalb der Familie oder an Dritte verkauft wird. Während der Verkauf an Dritte den höchsten Verkaufspreis erzielen soll, der Erlös schnell realisiert werden soll und der Kapitalgewinn steuerfrei sein soll, kommen innerhalb der Familie andere Interessen zum Tragen. Dort wird häufig unter dem Verkehrswert verkauft und die Mittel für das Unternehmen gesichert. Zudem wird ein erbrechtlicher Ausgleich mit anderen Erben sowie Steuerneutralität angestrebt.
Abschliessend ging Claudia Mattig auf Bewertungsfragen ein, die im Zusammenhang mit der Nachfolge auftauchen. So sind bei der Kaufpreisfindung verschiedene Interessensgruppen im Spiel: Übergeber, Übernehmer und Investoren. Während Übergeber von emotionalen Werten geleitet sind, stehen für Übernehmer und Investoren die finanziellen Werte im Fokus. Je nach Kaufinteresse verändert sich der erzielbare Kaufpreis.
Nach den Referaten lud die Treuhand- und Revisionsgesellschaft Mattig-Suter und Partner die Teilnehmenden jeweils zum Apéro.